Der Tag der Kinderhospizarbeit wurde am 10. Februar 2006 vom Deutschen Kinderhospizverein (DKHV e.V.) ins Leben gerufen. Seitdem findet er jährlich an diesem Tag statt. Mit dem Tag der Kinderhospizarbeit sollen die Inhalte der Kinder- und Jugendhospizarbeit und ihre Angebote stärker in der gesellschaftlichen Wahrnehmung verankert, Menschen von der Sinnhaftigkeit ehrenamtlichen Engagements überzeugt, finanzielle Unterstützung gewonnen und das Thema ‚Tod und Sterben von jungen Menschen‘ enttabuisiert werden. Außerdem geht es darum, insbesondere an diesem Tag – aber auch darüber hinaus – solidarisch an der Seite betroffener Familien zu stehen. Diese Solidarität ist auch dem Patienten- und Pflegebeauftragten der Bayerischen Staatsregierung, Thomas Zöller MdL, ein besonderes Anliegen.
„Sich mit Kinderhospizarbeit auseinanderzusetzen, ist kein leichtes Thema! Der Gedanke, dass auch Kinder sterben, löst Unbehagen aus“, so der Patienten- und Pflegebeauftragte. „Gerade deshalb darf diese Thematik aber nicht verdrängt werden, sondern verdient eine besondere Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft.“
„Es wird geschätzt, dass bundesweit etwa 50.000 Kinder und Jugendliche von einer lebensverkürzenden Erkrankung betroffen sind; in Bayern geht man von knapp 3.000 Kindern aus“, so Zöller. „Häufige lebenslimitierende Erkrankungen sind Krebserkrankungen oder auch angeborene Störungen, wie genetische Defekte, die zum Beispiel das Herz-Kreislaufsystem betreffen können.“
„Für unheilbar schwer kranke Kinder und ihre Familien stehen in Bayern ambulante und stationäre Hospize zur Verfügung“, sagt der Beauftragte. „Diese Hospize sind Orte, an denen die Kinder im Kreise ihrer Familie in Friede und Würde begleitet werden. Anders als in der Hospizarbeit für Erwachsene werden Kinder nicht nur in der letzten Lebensphase begleitet, sondern individuell und ab Diagnosestellung. Eltern nehmen die Unterstützung von Hospizen beispielsweise auch dann in Anspruch, wenn ein Kind mit schwerer Mehrfachbehinderung betreut und gepflegt werden muss.“
„Das Herzstück der Kinderhospizarbeit bilden Kinderhospizbegleiterinnen und -begleiter. Viele Hospize sind dabei auch auf die Unterstützung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern angewiesen“, berichtet Zöller. „Es ist daher gut zu hören, dass sich bundesweit mehr als 10.000 ehrenamtlich Mitarbeitende für die jungen Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung und ihre Familien engagieren. So auch im Freistaat Bayern!“
„Wer sich für ein Ehrenamt in der Sterbebegleitung interessiert, findet beim Deutschen Hospiz- und PalliativVerband e.V. Handreichungen zur qualifizierten Vorbereitung. Gerade für die ehrenamtliche Arbeit im Kinderhospizdienst ist eine Zusatzausbildung notwendig und hilfreich, um mit Trauer, Kommunikation, Krankheitsbildern, rechtlichen Aspekten, Spiritualität oder auch Geschwisterarbeit besser umgehen zu lernen“, informiert der Beauftragte.
„Jeden zweiten Sonntag im Dezember zünden Menschen weltweit eine Kerze an, um verstorbener Kinder zu gedenken. Viele von ihnen wurden vor ihrem Tod von Palliativ- und Hospizpflegerinnen und -pflegern sowie ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleitern betreut. All diesen engagierten Leuten, gilt heute – aber auch weit darüber hinaus – mein besonderer Dank!“, betont Zöller.
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