Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Thomas Zöller MdL, spricht sich für eine Stärkung der bayerischen Patientenfürsprache aus und ruft alle bayerischen Krankenhäuser auf, solche ehrenamtlichen Anlaufstellen für Patientinnen und Patienten zu schaffen.
„Patientenfürsprecherinnen und Patientenfürsprecher sind wichtige Anlaufstellen für Patientinnen und Patienten in unseren Krankenhäusern. Ich bedauere daher, dass es diese meist ehrenamtlich tätigen Unterstützerinnen und Unterstützer nicht in allen Kliniken im Freistaat gibt!“, betont Zöller.
„Die Bayerische Krankenhausgesellschaft e. V. (BKG) und das Bayerische Gesundheitsministerium (StMGP) haben bereits 2015 gemeinsame Handlungsempfehlungen zur Anleitung und Unterstützung von Krankenhäusern bei der Einrichtung von Patientenfürsprecherinnen und -fürsprechern veröffentlicht. Wer Patientenfürsprecher werden möchte, muss nicht zwingend in einem Arbeitsverhältnis zum Krankenhausträger stehen. Vielmehr handelt es sich in der Regel um ein Ehrenamt bei dem die Patientenfürsprecherinnen und Patientenfürsprecher weisungsfrei tätig werden sollen“, informiert der Beauftragte. „Die Patientenfürsprache ist nicht gedacht, das gesetzlich verpflichtende Beschwerdemanagement zu ersetzen; in erster Linie wird sie als Ergänzung verstanden, um Patientinnen und Patientin bei der Lösung von Problemen wirksam unterstützen zu können und größere Interessenskonflikte vorzubeugen.“
„Die Patientenfürsprache ist nicht bundeseinheitlich geregelt, sondern unterliegt der Gesetzgebung der Bundesländer. Da Bayern selbst keine gesetzlichen Vorgaben zu Aufgaben oder Befugnissen der Patientenfürsprecherinnen und Patientenfürsprecher hat, appelliere ich als Patienten- und Pflegebeauftragter an alle bayerischen Krankenhäuser, die bislang noch keine Patientenfürsprache haben, solch eine einzurichten!“, sagt Zöller.
„Patientenfürsprecherinnen und Patientenfürsprecher können als Moderator oder Bindeglied zwischen Patienten und Klinikpersonal verstanden werden. Auch, wenn sie die Stimme der Patientinnen und Patienten vertreten, sind sie doch nicht dazu da, deren Interessen um jeden Preis durchzukämpfen“, so der Patientenbeauftragte. „Konflikte, die bereits im Krankenhaus gelöst werden können, entlasten Patienten und Personal nicht nur emotional, sondern bedeuten auch klare Kostenersparnisse für die Klinik. Man weiß inzwischen, dass zufriedene Patienten das beste Marketing überhaupt sind. Und nicht nur zufriedene, sondern auch unzufriedene Patienten, denen geholfen wurde, empfehlen Krankenhäuser oder medizinische Leistungen gerne weiter. Ich bin daher überzeugt: Eine Patientenfürsprache an einem Krankenhaus ist eine win-win-Situation für alle – die Patienten, aber auch die gesamte Klinik.“
Informationen und Ansprechpartner zum Thema Patientenfürsprache findet man beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (vgl. https://www.stmgp.bayern.de/meine-themen/fuer-krankenhausbetreiber/patientenfuersprecher/).
Eine von prognos im Jahr 2022 veröffentlichte „Studie zur Lage der Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher an deutschen Krankenhäusern“ ist hier abrufbar.