Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Herr Prof. (Univ.Lima) Dr. Bauer MdL, spricht sich für bedachte, klare und verlässliche staatliche und politische Kommunikation aus. Verständliche Sprache ist notwendig, um den Vertrauensaufbau unserer Bevölkerung in die aktuellen Corona-Maßnahmen zu verstärken. Er plädiert für ruhiges und überlegtes Vorgehen im Rahmen der nächsten Wochen. Das Positionspapier der gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der STIKO, des Deutschen Ethikrates und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina wird vom Beauftragten in weiten Teilen als Basis des gesellschaftlichen Handelns unterstützt.
„Seit Beginn der Corona-Pandemie werden meine Geschäftsstelle und ich von einer Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern tagtäglich angefragt. Diese vielen Briefe und Anrufe sind für mich ein Vertrauensbeweis, für den ich mich herzlich bedanke! Ebenso sehe ich darin aber einen Beweis, dass viel zu viele Menschen mit den aktuellen Regelungen nur sehr schlecht klarkommen. Hier besteht dringender und schneller Handlungsbedarf!“ so Dr. Bauer.
„Die Bürgeranfragen spiegeln wider, was die Menschen in Bayern bewegt. Und das ist enorm viel! Gerade die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger, viele chronisch kranke Patientinnen und Patienten aber auch sehr viele Angehörige suchen sofortige Unterstützung. Impfwillige scheitern an technischen Hürden. Patienten hinterfragen die Priorisierung der Impfung und damit die geplante Impfstrategie. Bürger schütteln den Kopf über riesige, aber leerstehende Impfzentren. Impfdosen gibt es viel zu wenige“, berichtet der Beauftragte.
„Ich weiß, dass die aktuelle Situation auch den Entscheidern auf Landes-, Bundes- und Europaebene viel abverlangt. Ich weiß auch, dass alle daran arbeiten, die Situation bestmöglich zu bewältigen. Trotzdem müssen wir ernsthaft nachdenken, wie wir jetzt weitermachen!“ bekräftigt Dr. Bauer.
„Mein Appell richtet sich vor allem an das Kommunikationsverhalten von Politik und Behörden. Wir müssen mit klarer, verständlicher und nicht-technischer Sprache reden. Wir müssen auf die Anliegen der Menschen eingehen und ihren Bedenken respektvoll begegnen. Wir müssen die Menschen in ihrem Lebensalltag abholen!
Wir dürfen nicht weiter mit Versprechungen vorpreschen, die dann anschließend nicht einzuhalten sind. Noch mehr Frust und Wut können wir uns einfach nicht leisten!“ mahnt Dr. Bauer.
„Aus diesem Grund unterstütze ich in weiten Teilen das Positionspapier vom 09.11.2020 der gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Ständigen Impfkommission (STIKO), des Deutschen Ethikrates und der Nationalen Akademie der wissenschaftlichen Leopoldina! Denn hier wird auch klargemacht, dass die Pandemie unserer Gesellschaft sehr viel Solidarität und Verständnis abverlangt. Und zwar vor allem für ältere Menschen, für alle, die sich um jemanden kümmern müssen, für jeden Menschen mit Behinderung, für sozial Schwache und für alle, die allein leben“, so Dr. Bauer.
„Politik und Staat sind jetzt gefragt, das Vertrauen jedes Einzelnen in die getroffenen Maßnahmen zu erhalten, wiederherzustellen oder aufzubauen. Und das gelingt nur mit vertrauensbildender, öffentlicher und klarer Kommunikation!“
Das Positionspapier vom 09.11.2020 der gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der STIKO, des Deutschen Ethikrates und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina ist online abrufbar (www.ethikrat.org).