Die erste Corona-Welle hat die Schwächen unseres Gesundheits- und Pflegesystems deutlich werden lassen. Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Herr Prof. (Univ.Lima) Dr. Bauer MdL, sorgt sich um eine möglicherweise anstehende zweite Welle. Da die Schnelligkeit der zurückliegenden Ereignisse, die aktuell steigenden Infektionszahlen und die knappe Zeit seit Beginn der Lockerungen wenig Möglichkeiten der Anpassung zugelassen haben, brauchen Pflegeeinrichtungen jetzt verstärkt Unterstützung. Das Wissen der Geriatrie sollte bei der Versorgung älterer Menschen systematisch und konsequent einbezogen werden.
„Unsere Einrichtungen der Pflege für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung standen die letzten Monate massiv unter Druck. Staatlicherseits wurden noch nie dagewesene Maßnahmen verhängt, die grundsätzlich jedoch richtig waren. Vor allem die Besuchsverbote waren für viele Menschen eine Zeit großer Belastung!“ so der Beauftragte.
„Ich weiß, dass gerade unsere Pflegeeinrichtungen dabei immer zwischen den Stühlen standen – auf der einen Seite Schutz, auf der anderen Seite Ausgrenzung! Daher müssen wir gerade jetzt – im Hinblick auf die steigenden Infektionszahlen – anfangen, die Pflegeeinrichtungen noch stärker zu unterstützen!“ fordert Dr. Bauer.
„Mit meiner Pressemitteilung vom 28.04.2020 habe ich bereits aufgerufen, aus der Pandemie zu lernen und zukünftige Maßnahmen zu überdenken. Mir ist bewusst, dass dafür wenig Zeit war. Zudem ist das gesamte Geschehen nach wie vor sehr dynamisch. Doch wenn ich jetzt Berichte von Bürgern erhalte, wonach Einrichtungen vorsorglich erneut vollständig für Besucher geschlossen werden, macht mich das sehr besorgt!“ mahnt der Pflegebeauftragte. „Ganz offensichtlich steckt die Angst vor dem Erlebten – also Todesfälle von Bewohnern, behördliche Anordnungen, negative Presse – noch so tief, dass man kein Risiko eingehen möchte. Aber das ist nicht die Lösung für die Zukunft!“
„Als Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung sind mir die Pflegeeinrichtungen sehr wichtig. Alle, die dort arbeiten, brauchen dringend Unterstützung! Meine Forderungen nach Vorhaltung und sachgerechter Anwendung von Schutzausrüstung, angemessenen Hygiene- und Besuchsregeln sowie Anpassung baulicher Gegebenheiten halte ich aufrecht! Ich bin aber auch der Überzeugung, dass die Einrichtungen begleitet und mit Kraft voll unterstützt werden müssen. Hier sehe ich ganz besonders die Bedeutung der Geriatrie, die meiner Ansicht nach dringend gestärkt und einbezogen werden muss! Sie hat die notwendige wissenschaftliche Expertise, was ältere Menschen brauchen. Gerade in Zeiten von Corona – aber auch weit darüber hinaus!“