Am 27.11.2018 übernimmt Herr Prof. (Univ.Lima) Dr. Peter Bauer MdL das Amt des Patienten- und Pflegebeauftragten der Bayerischen Staatsregierung. Vorerst kommissarisch; mit Inkrafttreten des Bayerischen Beauftragtengesetzes am 01.04.2019 dann offiziell. Nach einem Jahr im Amt zieht der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung nun eine erste positive Bilanz.
„Das erste Jahr meiner Amtszeit hat mir gezeigt, dass Bayern einen Patienten- und Pflegebeauftragten braucht! Fast genau 1.000 Bürgeranfragen habe ich zusammen mit meiner Geschäftsstelle beantwortet. In der Zeit vom 27.11.2018 bis 26.11.2019 sind bei uns insgesamt 126 Briefe, 351 E-Mails und 522 Anrufe eingetroffen. Die Themen, die die Menschen bewegen, umfassen eine große Spannbreite und spiegeln die dringlichsten Anliegen in unserem Land wieder“, so Dr. Bauer.
„Die Top 3 meiner Themenschwerpunkte betreffen Leistungen, Krankenhäuser und Rechte; gefolgt von Fragen zu den Pflegeheimen. Dabei beinhaltet der Begriff „Leistungen“ vor allem Fragen zur Kostenübernahme durch Pflege- und Krankenversicherung. Beim Thema „Krankenhaus“ geht es häufig um Beschwerden, aber auch die Suche nach geeigneten Kliniken steht weit oben. Platz drei spiegelt wieder, dass Patienten, Pflegebedürftige und deren Angehörige ihre Rechte kennen wollen und auch bereit sind, diese einzufordern. Sie suchen gezielt nach Information und Auskunft, um sich in den oft als schwierig erlebten Situationen besser behaupten zu können“, erklärt der Beauftragte.
„Wir nehmen die Anliegen aller, die sich an mich und meine Geschäftsstelle wenden, sehr ernst. Viele, die bei uns Rat suchen, brauchen konkret Hilfe und Unterstützung. Die hohe Anzahl an Fragenden zeigt mir ganz deutlich, dass den erfreulicherweise bereits vorhandenen Beratungsangeboten im Pflege- und Gesundheitsbereich immer noch sehr viele Unklarheiten gegenüberstehen. Es freut mich, dass ich in meinem Amt als Patienten- und Pflegebeauftragter einen Beitrag zur Unterstützung leisten kann. Auch wenn mein Amt in vielen Fällen keine Hilfe im Einzelfall zulässt, sollte mein Einsatz in Form von „Hilfe zur Selbsthilfe“ nicht unterschätzt werden“, betont Dr. Bauer.
„Ein entscheidender Aspekt zur Verbesserung in unserem Gesundheits- und Pflegesystem ist die Vernetzung! Der von mir geführte Runde Tisch Patienten- und Pflegeangelegenheiten liegt mir deshalb besonders am Herzen. Am Runden Tisch versammeln sich alle bedeutenden Akteure und aus Überzeugung kann ich sagen, dass nur gemeinsam Verbesserungen möglich sind! Dafür setze ich mich auch weiterhin ein und nutze die vielen Gespräche und Termine, von denen ich seit Amtsbeginn weit über 100 wahrgenommen habe“, so der Beauftragte.
Zu den Mitgliedern des Runden Tisches zählen über 30 Akteure des Gesundheits- und Pflegewesens, wie z.B. Vertreter der Krankenkassen, der Pflegekassen, des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung Bayern, der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns, der Selbsthilfeorganisationen, der Patientenvertretungen, der Vereinigung der Pflegenden in Bayern, des Landespflegerats sowie anderer wichtiger Pflegeverbände, der Krankenhausgesellschaft, der Apothekerkammer, der Freien Wohlfahrtspflege, der Verbraucherzentrale Bayern, des Sozialverband VdK Bayern und andere.
„Den Erfolg meiner Arbeit messe ich daran, dass die Menschen in Bayern meine Geschäftsstelle als Anlaufstelle kennen und nutzen, dass meine Interventionen bereits nachweislich zu Verbesserungen einzelner Abläufe in Krankenhäusern oder sonstigen Einrichtungen geführt haben – z.B. die Kostenübernahme der einfachen medizinischen Behandlungspflege in ambulant betreuten Wohngemeinschaften – , dass Unstimmigkeiten mit Kranken- oder Pflegeversicherungen sowie dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung in Bayern beigelegt werden konnten und mittels Gesprächen und Briefen, Vernetzung und Kooperation weiter vorangetrieben werden“, bekräftigt Dr. Bauer.
„Es ist also richtig, dass die Bayerische Staatsregierung die Beauftragten ins Leben gerufen hat“, fasst der Beauftragte zusammen. „Sie stellen eine wichtige Brücke zwischen Politik, Staatsverwaltung und Bürger her. Sie sind eine Art Seismograph und sollten von Seiten der Politik noch stärker gehört werden!“